Ohne wirklich zu wissen was auf uns zukommt, stiegen wir also direkt vor dem Hotel in den Kleintransporter der uns nach Semuc Champey bringen sollte, und machten es uns, unsere Hintern verwöhnt von den extrem gemütlichen VIP-Ledersesseln, so gut es ging bequem.
Die Fahrt nach Semuc Champey war recht ereignislos, also lasen wir beide in unseren Kindles, schauten ab und zu aus dem Fenster um die schöne guatemalische Landschaft auf uns wirken zu lassen und versuchten etwas Schlaf nachzuholen, bis wir von einem ungewöhnlichen Ruckeln geweckt wurden: der Bus hatte die Straße verlassen und war auf einen Schotterweg abgebogen. Ansich nicht ungewöhnlich, da wir bereits gehört hatten dass es zu unserem Hostel keine richtige Straße gibt. Als wir dann aber in einem kleinen Dorf halt machten, aus dem Bus geworfen wurden und mitsamt unserem Gepäck und ca. 20 anderen Backpackern auf die Ladefläche eines kleinen LKWs gebeten wurden, kam es uns doch etwas seltsam vor - aber was soll man machen, andere Länder, andere Sitten....
Also versuchten wir irgendwie im Stand Halt zu finden, kamen auch nach gut einer halben Stunde Fahrt durch unberührte Landschaft, allenfalls unterbrochen von spielenden Kindern und ein paar einsamen Bauernhäusern, an unserem Hostel an und waren dann doch positiv überrascht.
Weiter ging das Abenteuer am nächsten Tag, als wir uns bei strömendem Regen auf zu unserer gebuchten Tour zum "achten Weltwunder", wie es hier genannt wird, machten. Nach etwa 800 Stufen aufwärts genossen wir einen wunderschönen Ausblick auf natürliche Pools, Wasserfälle und den Dschungel, und konnten, da das Wetter gegen Nachmittag besser wurde, auch etwas planschen, uns auf natürlichen Rutschen austauben, durch kleine Hölen tauchen - herrlich.
Der zweite Teil unserer Tour startete nach einem Mittagessen im Hostel und nannte sich "Besichtigung einer Fledermaushöhle", worunter wir uns ebenfalls recht wenig vorstellen konnten - bis wir von unserem Guide, zu einem halb mit Wasser gefüllten und von Fledermäusen umzingelten Höhleneingang geführt wurden und jeder von uns eine Kerze in die Hand gedrückt bekam. Also kletterten, rutschen und schwammen wir etwa eineinhalb Stunden durch die außer dem Kerzenschein stockdunkle Höhle, liefen durch Wasserfälle und ließen uns mit der Strömung treiben - trotz Herzklopfens und nicht unerheblicher Erhöhung unseres Adrenalinspiegels eine sehr lohnenswerte und wahnsinnig tolle Erfahrung. Dennoch waren wir selten so froh wieder am Tageslicht zu sein. :-)
Nach einer erholsamen Nacht in unserem Baumhaus-Zimmer (auf dem Dachboden mit Fenster ohne Scheibe) machten wir uns dann wieder auf die zweitägige Reise nach Tulum / Mexiko....