Donnerstag, 31. Oktober 2013

Guatemala: Samuc Champey

Ohne wirklich zu wissen was auf uns zukommt, stiegen wir also direkt vor dem Hotel in den Kleintransporter der uns nach Semuc Champey bringen sollte, und machten es uns, unsere Hintern verwöhnt von den extrem gemütlichen VIP-Ledersesseln, so gut es ging bequem.

Die Fahrt nach Semuc Champey war recht ereignislos, also lasen wir beide in unseren Kindles, schauten ab und zu aus dem Fenster um die schöne guatemalische Landschaft auf uns wirken zu lassen und versuchten etwas Schlaf nachzuholen, bis wir von einem ungewöhnlichen Ruckeln geweckt wurden: der Bus hatte die Straße verlassen und war auf einen Schotterweg abgebogen. Ansich nicht ungewöhnlich,  da wir bereits gehört hatten dass es zu unserem Hostel keine richtige Straße gibt. Als wir dann aber in einem kleinen Dorf halt machten, aus dem Bus geworfen wurden und mitsamt unserem Gepäck und ca. 20 anderen Backpackern auf die Ladefläche eines kleinen LKWs gebeten wurden, kam es uns doch etwas seltsam vor - aber was soll man machen, andere Länder, andere Sitten....

Also versuchten wir irgendwie im Stand Halt zu finden,  kamen auch nach gut einer halben Stunde Fahrt durch unberührte Landschaft, allenfalls unterbrochen von spielenden Kindern und ein paar einsamen Bauernhäusern, an unserem Hostel an und waren dann doch positiv überrascht.

Weiter ging das Abenteuer am nächsten Tag, als wir uns bei strömendem Regen auf zu unserer gebuchten Tour zum "achten Weltwunder", wie es hier genannt wird, machten. Nach etwa 800 Stufen aufwärts genossen wir einen wunderschönen Ausblick auf natürliche Pools, Wasserfälle und den Dschungel, und konnten, da das Wetter gegen Nachmittag besser wurde, auch etwas planschen, uns auf natürlichen Rutschen austauben, durch kleine Hölen tauchen - herrlich.

Der zweite Teil unserer Tour startete nach einem Mittagessen im Hostel und nannte sich "Besichtigung einer Fledermaushöhle", worunter wir uns ebenfalls recht wenig vorstellen konnten - bis wir von unserem Guide, zu einem halb mit Wasser gefüllten und von Fledermäusen umzingelten Höhleneingang geführt wurden und jeder von uns eine Kerze in die Hand gedrückt bekam. Also kletterten, rutschen und schwammen wir etwa eineinhalb Stunden durch die außer dem Kerzenschein stockdunkle Höhle, liefen durch Wasserfälle und ließen uns mit der Strömung treiben - trotz Herzklopfens und nicht unerheblicher Erhöhung unseres Adrenalinspiegels eine sehr lohnenswerte und wahnsinnig tolle Erfahrung. Dennoch waren wir selten so froh wieder am Tageslicht zu sein. :-)

Nach einer erholsamen Nacht in unserem Baumhaus-Zimmer (auf dem Dachboden mit Fenster ohne Scheibe) machten wir uns dann wieder auf die zweitägige Reise nach Tulum / Mexiko....

Guatemala: Flores, Antigua

Gegen Mittag verabschiedeten wir uns vom Tikal-Nationalpark, stiegen in ein Shuttle und fuhren direkt nach Flores. Zu unserem Missfallen wurde unser Gepäck auf das Dach dieses Kleintransporters verbrachtet, aber nach anfänglicher Paranoia gegenüber dem Land mit der einer der höchsten Raubmord-Rate auf der Welt konnten wir auch etwas entspannen und mussten uns nicht mehr bei jeder Ampel vergewissern dass niemand auf der Suche nach wertvollen Rucksäcken das Dach erklimmt.

Raus aus dem Transporter auf der Isla de Flores ( kleine Inselstadt) wurden wir direkt erneut mit unserem paranoiden Alarmsystem konfrontiert, als uns quasi während dem Aussteigen ein Einheimischer ansprach und uns doch etwas penetrant auf ein Hotel aufmerksam machen wollte, welches gut, günstig und direkt in der Nähe ist. Da das Hostel am Ende tatsächlich gut (sehr gemütlich,  coole Atmosphäre), direkt in der Nähe und mit umgerechnet 8 Euro pro Nacht auch relativ günstig war, stellte sich jedoch heraus das der Einheimische doch einfach nur freundlich oder auf der Suche nach Aufmerksamkeit a.k.a. Tips gewesen ist.... :-)

Nachdem wir etwas die hübsche aber auch sehr kleine Stadt Flores erkundet hatten, stand ziemlich schnell fest dass man hier nicht unbedingt länger als ein Tag und eine Nacht bleiben muss, und so buchten wir für den nächsten Tag eine nette Bootstour über den See sowie VIP-Bustickets (seeehr bequeme Ledersessel) für den Nachtbus nach Antigua, um entgegen unseren ursprünglichen Plänen doch etwas mehr Zeit im schönen Guatemala zu verbringen.

In Antigua bummelten wir durch die Straßen und ein paar Souvenirläden. Natürlich haben wir es nicht geschafft ohne etwas zurückzukommen :-).
Am Abend haben wir im Rainbow Cafe gegessen und den Leuten gelauscht, die sich bei der Open Mic Night ans Mikro getraut haben. Überraschenderweise waren eigentlich nur gute bis sehr gute Sänger dabei und keine Peinlichkeiten.

Da Antigua auch recht klein ist und uns ein Tag und eine Nacht zum erkundigen reichte, buchten wir im Hotel spontan einen zweitägigen Ausflug, der uns erneut in den guatemalischen Dschungel bringen sollte....

Guatemala: Tikal

Schweren Herzens namen wir Abschied von unserer hübschen Karibikinsel, schulterten unsere Rucksäcke, stiegen erst ins Wassertaxi und dann in den Bus und machten uns auf die Reise in den guatemalischen Dschungel. Angekommen in unserer Unterkunft im Nationalpark Tikal wurden wir vor die Wahl gestellt, ob wir ein Zimmer im Hauptbereich möchten oder weiter weg. Oli war für weiter weg, Sonja für die Nähe zu den anderen. Nun ja, wir gingen an allen Häusern vorbei und noch etwa 200m Sumpfweg weiter - ihr könnt euch also denken wer sich durchgesetzt hat. ;-) Da der Strom nicht funktionierte (während unseres gesamten Aufenthaltes hatten wir vll 2 Stunden Strom...) tappten wir durchs Dunkel und fühlten uns nicht gerade wohl in unserem Zimmer, das wir erstmal mit der Taschenlampe (gott sei dank hatten wir eine dabei!!!) nach ungebeten Gästen durchsuchten. Als der Lichtstrahl allerdings verdächtig schwach wurde (Nein, wir hatten keine Ersatzbatterien dabei...) hieß es für uns wieder raus in den stockdunklen Urwald, wo wir nach etwa 10 Minuten einen kleinen Laden fanden, der zum Glück Batterien hatte. Nach einem Abendessen im Hotel und ein paar Stunden unentspannten Schlafs klingelte bereits um 3.15 Uhr auch schon wieder der Wecker: eine sunrise tour durch den Dschungel stand auf dem Plan. Ein bisschen Überwindung hat es Sonja schon gekostet, aber der Spaziergang durch den nächtlichen Dschungel hat sich definitiv gelohnt. Unser Ziel erreichten wir nach etwa 1.5h. Auf der Spitze eines Maya Tempels konnten wir den Dschungel erwachen sehen/hören. Es war wirklich beeindruckend und eine wahnsinnig tolle Atmosphäre!!!! Ein uns unbekanntes sehr lautes Gebrüll erfüllte den Regenwald, irgendein Wesen das sich anhörte wie ein Urzeitmonster, eine Horde Orks oder ein 10m langer Säbelzahntiger. Wie wir später erfuhren, waren unsere Vermutungen alle falsch - es wären Brüllaffen, die man kilometerweit hört... :-D.
Den Tag über verbrachten wir mit der Besichtigung verschiedener Maya-Tempel und wir entdeckten auch einige Tiere, z.B. Spider Monkeys, Tukane. Zu Olis Entäuschung und Sonjas Freude begegneten wir keinen Schlangen und Taranteln. Am Abend erfrischten wir uns im Pool, und aßen im Restaurant, während der Kellner versuchte unsere kläglichen Spanischkenntnisse zu verbessern...

Montag, 28. Oktober 2013

Entspannen auf Caye Caulker

Caye Culker: kleine karbische Insel, Hängematte, entspanntester Ort der Welt.
Als wir mit dem Wassertaxi ankamen waren wir hin und weg, und wollten am liebsten so schnell nich mehr weg :-). Unser Zimmer lag an der "Hauptstraße" (wer jetzt an Autos denkt liegt ganz falsch, nur kleine Golfcarts, Fahrräder und barfüßige Menschen, denn die "Straßen" sind aus Sand). Oli konnte nicht widerstehen sich eine Hängematte zu kaufen auf der wir die Abende gemütlich auf dem Balkon mit Blick aufs Meer ausklingen ließen. (Meistens lag Oli drin, Sonja durfte aber auch ab und zu mal). Den ersten Tag verbrachten wir im Internetcafe um unseren Theorieteil für den Tauchschein zu machen - ja wir waren sehr früh dran :-D. Am nächsten Morgen gings dann los. Ausrüstung angelegt (BC, Regulator, Mask, Wetsuit, Cylinder) und ab ins Wasser. Für den Anfang aber nur soweit wie wir stehen konnten. Ein ziemlich komisches Gefühl war es schon am Anfang unter Wasser zu atmen. Nach ein paar Stunden Üben der skills, hatten wir Bärenhunger und waren ziemlich ko. Der zweite Tag begann dann gleich mit dem ersten Tauchgang auf 15m. Das erste Mal sahen wir das Riff unter Wasser, viele Fische, Korallen und ein paar finster drein schauende Barracudas. Zwischen dem ersten und zweiten Tauchgang gingen wir zur Entspannung kurz mit Haien und Stachelrochen schnorcheln ;-). Nach zwei weiteren Tauchgängen bis auf 20m am dritten Tag vom Kurs hatten wir dem Instructor bewiesen,  dass wir sämtliche Skills unter Wasser beherrschen: Maske abnehmen und reinigen, Mundstück rausnehmen, loslassen, wiederfinden und reinigen, Luft teilen mit dem Tauchbuddy, weightbelt aus- und wieder anziehen,... Stolz nahmen wor unseren vorläufigen Tauchschein in Empfang und nennen uns seitdem 'certified scuba diver'. Die restlichen Tage verbrachten wir ganz relaxed, sind jeden Tag mindestens 2x lecker Essen gegangen, mit Fahrrädern um die Insel getourt, im Meer geschwommen....
Während unseres Aufenthalts haben wir einen Kanadier und zwei Amerikaner kennengelernt, die genug hatten von Stress und Arbeitsleben zuhause und jetzt auf der Insel leben, sicher nur 3 von vielen.
Outdoor Kino, gemütliche Strandbars, Sonnenbaden und nächtliche Swimmsessions sind des Weiteren nur ein paar der Aktivitäten die sonst noch zu unserer absoluten Entspannung beigetragen haben und bei einem richtigen Karibikurlaub eigentlich nicht fehlen sollten - das war ein Leben und es hätte ruhig noch ein paar Tage, Wochen, Monate oder Jahre so weitergehen können. Deshalb fiel uns der Abschied von Caye Culker auf jeden Fall richtig schwer, aber wer weiß wo wir in 20 Jahren leben...... ;-)